Alfred Haberpointner
2024, Nussholz, 39 x 29 x 22 cm
Galerie Gölles lädt herzlich zur Vernissage ein!
ERÖFFNUNG am Samstag, 20. April 2024 um 18.00 Uhr
Einführung durch Roman Grabner, Leiter des Bruseum Graz
AUSSTELLUNG bis 15. Juni 2024, Mo – Sa 10.00 – 18.00 Uhr
So nach Vereinbarung 0664 2645975
ALFRED HABERPOINTNER
1966 * in Ebenau bei Salzburg
1980–1984 Fachschule für Bildhauerei in Hallein
1985–1991 Universität für Gestaltung Linz
1997 Theodor-Körner-Preis zur Förderung von Wissenschaft und Kunst
2001 Förderpreis des Landes Oberösterreich
Wo schlichte Formen betont werden, rücken diese oft in den Vordergrund. So erkennen wir im Kopf, beinahe zu einer Art dreidimensionaler Silhouette reduziert, ein wiederkehrendes Motiv bei Alfred Haberpointner, Doch inmitten von Abstraktion geprägten Arbeiten des Bildhauers verleiten solche vereinzelt auftretenden Motive zu anderen Überlegungen. Das mag an seiner Intention liegen; der Abwendung davon, ausschließlich abstrakt zu arbeiten, die ihn zum Kopf zog.
Für viele der Arbeiten ist ein Material, meist Holz, zentral. Gleichzeitig steht Materialsichtigkeit nie im Vordergrund. Flächen auf den Köpfen und Tafeln werden beispielsweise gebrochen durch sorgfältig gezogene Risse, die sich zu spiralartigen Wirbeln anordnen. Bei näherer Betrachtung eröffnet sich ihre Plastizität, man wird zurückgeworfen auf die Materialität der Arbeit. Die Muster sind jedoch keine Annäherung an das Natürliche, an die Jahresringe oder die Maserung des Holzes, sondern eine künstlerische Entscheidung. Wir erkennen, dass diese nicht mit Farbe aufgebracht sind, sondern Strukturen ins Holz geschlagen wurden, oft verstärkt durch Farbpigment.
Haberpointner versucht das Material mit Oberflächenbearbeitung grundlegend umzuarbeiten, etwa mit kontinuierlichen Axtschlägen ins Holz. Während er ursprünglich die Maserung als Gegebenes nachvollziehen wollte, wurde die „Zerstörung“ dieser sichtbaren Spuren des Natürlichen – das Einarbeiten der eigenen Spur – zum neuen Anliegen. Durch lange, dieser Bearbeitung geschuldete Kanten oder Risse, welche oft gegen die Maserung laufen, entsteht eine neue Struktur. Die kleinen Eingriffe, die Einschnitte, die ein Spiel von Material und Öffnung erzeugen, ordnen die Textur neu.
(Maximilian Lehner)