Herbert Brandl

1959 in Graz geboren

Studium an der Universität für Angewandte Kunst Wien bei Herbert Tasquil und Peter Weibel. Von 2004 bis 2019 hatte Herbert Brandl eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf.

Herbert Brandl. Koralm Killaz

Zur Technik der Monotypie hat Herbert Brandl gefunden, weil er laut eigenen Aussagen immer ein Problem mit den hohen Auflagen von Druckgrafiken hatte und die Monotypie den Vorteil eines einmaligen Umdrucks von Platte auf Papier besaß. Bei der Monotypie wird gemeinhin eine Glasplatte bemalt oder bezeichnet und während die Farben noch feucht sind auf Papier abgedruckt. Sie ist als Technik ideal für die malerischen Intentionen des Künstlers, da sie ihm eine ähnlich dynamische Arbeitsweise wie in der Malerei erlaubt. „Es ist ein pulsierender Prozess zwischen dem Auftragen und dem Wegwischen von Farbe. Dabei entstehen Licht und Raum, Horizonte, Berge und Messer, landschaftliche Strukturen. Der prozessartige Farbauftrag in einem Flow basiert auf den Erfahrungen in der Malerei.“
Mittlerweile arbeitet Brandl mit einer speziellen Ölfarbe auf zwei Acrylplatten, die nach dem Druckprozess nicht mehr gereinigt werden, sondern die Darstellung des Vordrucks als Schatten in das nächste Bild mitziehen. Durch diesen Phantomdruck steht jedes Blatt gewissermaßen in einem direkten Bezug zum vorangegangenen. Doch gilt es nicht nur die Schatten der Vergangenheit mitzudenken, sondern auch den Umdruck an sich, bei dem die Darstellung seitenverkehrt wiedergegeben wird und die oberste Farbschicht auf der Platte die unterste auf dem Papier ist. Jedes Blatt ist somit eine komplexe Komposition aus Licht und Schatten, Spur und Erinnerung, Eindruck und Abdruck und somit Landschaft und Abstraktion.

Textauszug Roman Grabner, 2013

Ohne Titel

2016, Öl auf Leinwand, 150 x 300 cm

Ausstellungsansicht galerie gölles Herbert Brandl

Serie Koralm Killaz

Ohne Titel

2012, Monotypie, Ölfarbe auf Lana Bütten 640 g/m², 130 x 236 cm

Ausstellungen

Museumsausstellunge (Auswahl)
• 1985 – Biennale de Paris, Paris
• 1986 – Hacken im Eis, Museum des 20. Jahrhunderts, Wien; Kunsthalle Bern, Bern
• 1992 – documenta IX, Kassel
• 1993 – Der zerbrochene Spiegel. Positionen zur Malerei, Kunsthalle Wien; Deichtorhallen, Hamburg
• 2002 – Painting on the Move, Kunsthalle Basel, Museum für Gegenwartskunst, Basel
• 2004 – NEUE WILDE – Eine Entwicklung, Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
• 2006 – Österreich: 1900–2000. Konfrontationen und Kontinuitäten, Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
• 2007 – Biennale di Venezia, Österreichischer Pavillon, Venedig
• 2007 – Passion for Art, Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
• 2008 – KOMPLEX. Österreichische Gegenwartskunst aus der Sammlung Essl, Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
• 2008 – Meisterwerke der Sammlung Essl, Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
• 2009 – Deichtorhallen, Hamburg
• 2010 – Berge und Landschaften, Albertina, Wien
• 2010 – Bilder und Arbeiten auf Papier, Galerie Noah, Augsburg
• 2010 – CORSO. Werke der Sammlung Essl im Dialog, Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
• 2012 – Bank Austria Kunstforum, Wien
• 2012 – Kunsthalle Emden
• 2012 – Altana Kulturstiftung, Bad Homburg
• 2012 – Essl Museum, Klosterneuburg/Wien
• 2015 – Homelandjoe and the holy Bauernmonos, Greith-Haus, St. Ulrich i. Gr./Steiermark
• 2017 – Museum Franz Gertsch „Hyänenpause“
• 2017 – Palace Milesi and Art Gallery Kula in Split – „Super Wetter, Dobar Dan“
• 2020 – Kunsthaus Graz „Morgen“
• 2020 – Künstlerhaus Graz „24/7“