2010, Bleistift auf Papier, 70 x 50 cm
1964 in Graz geboren
1984-88 Studium der Grafik bei Maximillian Melcher, Akademie der bildenden Künste, Wien
1989 Preis der Mautner-Markhof-Stiftung bei Geist und Form XII, Wien
1989 Römerquelle-Entdeckungspreis beim Römerquelle-Kunstwettbewerb
Köln-Stipendium des Forum Stadtpark, Graz
1990 Kunstpreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst
1992 1. Preis, Internationale Biennale, Kairo
1993 New-York Stipendium des BKA.
1994 Rom-Stipendium des BKA.
1995 Förderungspreis für bildende Kunst der Landeshauptstadt Graz
1996 Staatsstipendium für bildende Kunst
Elisabeth-Schneider-Preis, Freiburg im Breisgau
1997 Arbeitsstipendium der Stadt Wien
1998/99 London-Stipendium des BKA
2002 Kunstpreis der Stadt Graz
2003 Preis des Landes Oberösterreich beim 28. Österreichischen Grafikwettbewerb
Die Basis seines künstlerischen Schaffens bildet die zeitlich nicht begrenzte Grafikserie der „Gezeichneten Ausstellungen“, einer Serie von jeweils 70 x 50 cm großen Bleistiftzeichnungen, die künstlerische Ideen im weitesten Sinn zum Thema hat und 1996 entstand.
Interventionen im öffentlichen Raum, Skulpturen, Fotografien und technisch aufwendige Installationen, die meistens den Betrachter aktiv in die Arbeit mit einbinden, gehen aus dieser Zeichenserie, die der Künstler als eine Art „Ideenpool“ bezeichnet, hervor.
Aber auch „dreidimensional nicht realisierbare Ideen“ finden in diesem Werkblock der Zeichnung ihren Niederschlag. So haftet den Zeichnungen, in gestalterischer Sicht, ein streng beibehaltener Formalismus an, der sich bei den dreidimensionalen Arbeiten einer nahezu unbegrenzten Verwendung verschiedenster Materialien und Techniken bedient. Nicht der formale Stil ist hier ausschlaggebend, sondern die Etablierung eines „Stils des Denkens“, der vorrangig die Erzeugung von immateriellen, skulpturalen Feldern verfolgt.
Und weil der gesamte künstlerische Ansatz Werner Reiterers sehr nahe am Menschen liegt, können diese Arbeiten auch oft sprechen oder atmen, fordern den Betrachter auf, bestimmte Handlungen zu setzen. Kurzum, die Werke „verhalten sich auf charakterlicher Ebene“ menschenähnlich. Durch die sehr ausgeprägte interaktive Ebene der Arbeiten wird der Mensch nicht nur als „lebendes, skulpturales Material“ aktiv in die Konzeption und Umsetzung des Werks eingebunden, sondern ist auch ein wesentlicher Bestandteil des Werkes.
Weiters realisiert und realisierte Reiterer auch zahlreiche temporäre oder permanente Arbeiten im öffentlichen Raum. Dabei interessiert weniger das Klotzen mit riesigen, für den Außenraum haltbar gemachten Skulpturen, als das Implantieren von skulpturalen Komponenten, die einen Raum neu zu definieren vermögen.
Beispiel: Kunstprojekt „Crash“ am Leibnitzer Hauptplatz: 2013 hat Werner Reiterer im Rahmen des Jubiläums 100 Jahre Stadt Leibnitz ein temporäres Kunstobjekt installiert. Er ließ einen Pkw scheinbar in die zentral am Hauptplatz stehende Mariensäule krachen. Die Aktion kostete 30.000 Euro und wurde vorzeitig beendet nachdem das Auto am 17. November einem Brandstifter zum Opfer fiel.
Reiterer bezeichnet diesen Modus des Umganges als „einen Platzebo setzen“. Dabei spielt der Terminus Placebo einerseits mit der Idee des medizinischen Placebos, der etwas zu simulieren vermag, was real nicht existiert und andererseits, mit dem künstlerischen Setzen eines Parameters, der in der Wahrnehmung des Betrachters, einen „neuen Platz“ erzeugt.
2009/2010, Lautsprecher, Sensor, LED-Leuchten, diverse Elektronik, Leuchtmasten, ca. 210 x 292 x 246 cm
Hannover, 2006/11, aus der Serie The Site Specific Mobiles, 87 x 137 cm
Ausstellungen
EINZELAUSSTELLUNGEN Auswahl
1998 Staatliches Museum, Schwerin
1999 The Austrian Cultural Institute, London
The Freud Museum, London
2003 Kunsthaus Basel-Land, Basel (mit E. Hattan)
2005 Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz
2006 Overbeck Gesellschaft, Lübeck
NÖ Landesmuseum, St.Pölten
2007 Kunsthaus, Graz
2008 The Speed Art Museum, Louisville/ USA
2009 The Contemporary Art Museum, Tampa/ USA
Belevedere, Wien
2010 ÖsterreichOut Site, Museum moderner Kunst, Wien
2011 La Biennale de Montréal, Montréal Québec, Kanada
2012 Galerie Gölles, Fürstenfeld
Hervé Loevenbruck Gallery, Paris
2013 100 Jahre Stadt Leibnitz, Kunst im öffentlichen Raum, Hauptplatz, Leibnitz
2015 Off the Records, steirischer herbst-ORF Landesstudio Steiermark, Graz
2016 Caution! Objects May Appear Larger in Your Memory!, WUK Kunstzelle, Wien,
2017 Kultur ist die Autobahn! Kunst ist der Waldweg! -Galerie am Stein, Schärding
2019 Draw the Line to Catch the Time, Galerie Ursula Krinzinger, Wien
Hervé Loevenbruck Gallery, Paris
GRUPPENAUSSTELLUNGEN Auswahl
2003 Bundeskunsthalle, Bonn
2004 Kunsthalle Wien
Museum der Moderne, Salzburg
Kunsthaus Graz
2005 Swiss Institute, New York
Grey Art Gallery, New York
Tinguely Museum, Basel
La Galerie, Centre d'art contemporain, Noisy-le-Sec/France
Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
Gesellschaft aktueller Kunst, Bremen
2006 Kunstmuseum, Bochum
Casino Luxembourg, Forum d´art contemporain, Luxembourg
Palais de Tokyo, Paris
Musée de design et d'arts appliqués contemporains, Lausanne
2007 Villa Manin, Udine
Total Museum of Contemporary Art, Seoul
2008 Austrian Cultural Forum, New York
Prag Triennale, Nationalgalerie, Prag
2009 Beurs van Berlage, Amsterdam
Lentos Kunstmuseum, Linz
2010 Ecole Nationale Supérieure d´Art de Bourges/ La Box, Bourges
Niederösterreichisches Landesmuseum, St.Pölten
Galerie im Taxispalais, Innsbruck
2011 Biennale Montréal, Montréal
OK – Centrum/Energie AG, Linz
Biennale Selestat, Selestat